Wissen ist Macht – So erkennen Sie Manipulationen

Stellen Sie sich vor, eine Familie mit einem Kindergartenkind will das Haus verlassen, das Kind trödelt herum. Da sagt der Vater: „Wer von uns hat schneller die Schuhe angezogen und ist als erster beim Auto?“
Im Büro sagt eine Kollegin zu mir: „Du kannst das am besten von uns allen. Machst du bitte deshalb die Präsentation?“ 
„Wenn Sie das nicht bis X erledigt haben, dann kündige ich den Vertrag!“ blafft der verärgerte Kunde am Telefon.
Was haben alle diese Situationen gemeinsam? 

Wir werden manipuliert! Und das kann positiv sein oder auch negativ.
Lesen Sie heute von 5 negativen und 5 positiven Manipulations-Techniken. Wir sind gespannt, welche davon Sie (auch) nutzen.

„Stell´ dir mal vor, du wirst manipuliert, weißt es, merkst es aber nicht mehr.“ (Stycal Mash)

Die Geschichte von Samir und dem verborgenen Talent

In einem kleinen Dorf lebte ein junger Lehrer namens Samir. Er hatte die Fähigkeit, das verborgene Potenzial in Schüler:innen zu erkennen. Eines Tages bemerkte er, dass ein stiller Junge namens Tariq, der sich stets im Hintergrund hielt, ein außergewöhnliches Talent zum Zeichnen hatte. Tariq jedoch war sich seiner Fähigkeiten nicht bewusst und traute sich nicht, seine Werke zu zeigen.
Samir beschloss, Tariq positiv zu manipulieren, um ihm zu helfen, sein Potenzial zu erkennen und zu entfalten. Er organisierte eine Schul-Kunstausstellung und lobte Tariqs Zeichnungen indirekt vor der ganzen Klasse, ohne seinen Namen zu nennen. „Es gibt jemanden unter uns, dessen Zeichnungen von einer solchen Tiefe und Schönheit sind, dass sie unsere Herzen berühren können“, sagte Samir.
Tariq, inspiriert und ermutigt durch die positiven Worte, reichte zögerlich seine Zeichnungen für die Ausstellung ein.
Die Besucher:innen waren von Tariqs Kunstwerken begeistert. Sein Talent wurde erkannt und gefeiert. Die Anerkennung und das Lob, das er erhielt, stärkten sein Selbstvertrauen und er widmete sich intensiv dem Zeichnen.
Samir wusste, dass seine sanfte Manipulation – das gezielte Setzen von Anreizen und das Wecken von Interesse – Tariq dazu gebracht hatte, seine Unsicherheiten zu überwinden und sein volles Potenzial zu entfalten. Die positive Manipulation hatte Tariqs Leben verändert. (Co-Autor:in KI)

Manipulation: gut oder böse?

Manipulationstechniken in der Kommunikation sind Methoden, die bewusst eingesetzt werden, um das Verhalten oder die Einstellungen anderer Personen zu beeinflussen. Oft ist uns dies nicht bewusst. Sie kommen sowohl in persönlichen als auch in beruflichen Kontexten vor.

So wie wir ein Messer zum Verletzen oder zum Kochen nutzen können, können wir Manipulationstechniken nutzen, um Menschen positiv oder auch negativ zu beeinflussen.

Die emotionale Beeinflussung
Die Methode der „Emotionalen Beeinflussung“ ist eine häufig eingesetzte Manipulationstechnik, bei der versucht wird, die Gefühle und Stimmungen des Gegenübers gezielt zu beeinflussen, um es in eine bestimmte Richtung zu lenken. Dabei wird bewusst auf die Emotionalität der Menschen gesetzt, da Entscheidungen und Handlungen stark von Gefühlen gesteuert werden. Einige Grundprinzipien der emotionalen Beeinflussung sind:

Negative emotionale Beeinflussung

Angst schüren:

„Wenn Sie mir nicht sofort helfen, werde ich Ihren Vorgesetzten informieren und sicherstellen, dass Sie dafür zur Verantwortung gezogen werden.“

Emotionale Erpressung:

„Wenn Sie wirklich an den Erfolg dieses Projektes glauben, werden Sie diese zusätzlichen Stunden doch investieren können.“

Mitleid erregen:

„Wie soll ich diese Nachzahlung bezahlen? Ich weiß nicht einmal, wie ich bis zum Monatsende über die Runden kommen soll!“

Schuldgefühle wecken:

„Ich habe so viel für dich getan, und jetzt behandelst du mich so und lässt mich hängen.“

Druck ausüben:

„Mein Kind ist krank und braucht dieses Medikament dringend. Wenn ich es nicht sofort bekomme, könnte das schlimme Folgen haben.“

Positive emotionale Beeinflussung

Ermutigen:

„Ich weiß, dass wir das schaffen können. Wir haben schon so viele Herausforderungen gemeinsam bewältigt.“

Wertschätzung zeigen:

„Sie haben mir schon beim letzten Mal so toll geholfen. Meine Frage heute ist …“

Anerkennung zeigen:

„Du hast wirklich fleißig gelernt und es freut mich, dass deine Bemühungen so gute Ergebnisse gebracht haben. Ich bin stolz auf das tolle Zeugnis.“

Vertrauen schenken:

„Ich vertraue darauf, dass ihr alle euer Bestes gebt und die besten Entscheidungen für das Projekt trefft.“

Freundlichkeit:

„Wunderschönen Guten Tag Herr / Frau …, Ihr Service ist immer so hervorragend, und ich bin sicher, Sie können mir auch heute wieder weiterhelfen.“

Wie gehen wir damit um, wenn wir erkennen, dass wir emotional beeinflusst werden?

Reagieren Sie nicht sofort. Nehmen Sie sich Zeit, damit Sie überlegen können, wie genau Sie reagieren wollen.

„Mhm, das ist interessant.“
„Aaah, interessant, dass Sie das so sehen.“
Täuschen Sie einen Hustenanfall vor, um Zeit zu gewinnen und Ihr weiteres Vorgehen zu überlegen.

Entschuldigen Sie sich nicht.

„Danke, dass Sie uns Ihren Ärger / Ihre Enttäuschung / Ihren Eindruck so offen mitteilen.“
„Danke für das positive Feedback / für die anerkennenden Worte / für das Kompliment.“

Bedanken Sie sich.

„Danke, dass Sie uns Ihren Ärger / Ihre Enttäuschung / Ihren Eindruck so offen mitteilen.“
„Danke für das positive Feedback / für die anerkennenden Worte / für das Kompliment.“

Verständnis zeigen --> schaffen Sie eine emotionale Brücke

„Ich kann Ihre Situation gut verstehen. –> Lassen Sie uns gemeinsam eine Lösung suchen.“
„Das ist sicher sehr ärgerlich für Sie. –> Schauen wir uns an, was wir als erstes tun können.“
„Das hört sich wirklich dringend an. –> Lassen Sie uns sofort beginnen. Was genau …?“

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