Sie haben keine zweite Chance für einen guten ersten Eindruck

Ein herzliches Hallo,

im letzten Newsletter informierten wir Sie über einen guten ersten Eindruck am Telefon.
Heute geht es um den ersten – möglichst sympathischen – Eindruck im persönlichen Gespräch.

Und in der Fortsetzung unserer E-Book Reihe zu den „Mythen der Körpersprache“ lesen Sie von der Pinocchio-Nase über den Blick nach rechts oben – und Lügner schauen einem nicht in die Augen.

„Nimm den ersten Eindruck nie für die ganz Wahrheit.“
(Ursula Poznanski)

Der Ritter und der Bogenschütze

Einmal ritt ein schwer bewaffneter Ritter mit Furcht einflößendem Aussehen auf seinem mächtigen Streitross durch die Wälder. Plötzlich hielt er inne und sah, dass ein Bogenschütze seinen Bogen direkt auf ihn gerichtet hielt, die Sehne straff gespannt, fertig zum Schuss.

Mit ängstlicher Stimme flehte der Ritter: „Oh, nein! Schieß nicht, bitte! Wenn ich auch so stark aussehe, so bin ich in Wahrheit doch ganz schwach. Ich bin wahrhaftig nicht stärker als ein altes Weib.“

„Nun denn. Geh also!“, befahl der Bogenschütze. „Du hast recht gesprochen. Andernfalls hätte ich meiner Furcht gehorcht und dich erschossen.“ (unbekannt)

Engerl oder Teuferl?

Jeder Mensch macht sich innerhalb von 100 Millisekunden !!! ein Bild von Anderen.
Die Beurteilung hängt entscheidend von der Stimmung, von der Vorinformation und von möglichen Vorurteilen ab.

Susan Fiske von der Princeton Universität untersuchte das Phänomen des ersten Eindrucks über mehrere unterschiedliche Kulturen, Anlässe und persönliche Situationen hinweg und fand bei ihren Untersuchungen folgendes heraus: Wenn sich zwei fremde Menschen das erste Mal begegnen, dann fragen sie sich insgeheim (und vielleicht auch nur unbewusst) exakt zwei Fragen.
• Wie warmherzig ist dieser Mensch?
Dazu gehört etwa auch die Einschätzung, wie freundlich, hilfsbereit, sozial und vertrauenswürdig die Person ist.
• Wie kompetent ist dieser Mensch?
Dabei beurteilen wir binnen Sekunden, wie intelligent, clever, kreativ und nützlich der neue Kontakt sein könnte.

Ein häufiger Wahrnehmungsfehler beim ersten Eindruck ist der Halo- oder Horn-Effekt
(der Engerl oder Teuferl-Effekt).

Dieser beschreibt einen Wahrnehmungsfehler, bei dem ein prägendes Merkmal einer Person so dominant auf uns wirkt, dass es einen überstrahlenden Gesamteindruck erzeugt – deshalb auch „Halo“ (englisch für Heiligenschein) Effekt.
Sein negatives Gegenstück ist der Horn-Effekt: Hier reicht zuweilen schon eine einzige (negative) Eigenschaft, ein einziges falsches Wort, ein simpler verpatzter Eindruck – schon neigen wir dazu, unserem Gegenüber auch in anderen Bereichen Defizite zu unterstellen.

Wir können uns diesen Halo-Effekt zunutze machen.
Gestalten wir unseren ersten Eindruck so positiv wie möglich. Wie machen wir das?

  • Gehen Sie auf die andere Person zu und achten Sie dabei auf die persönliche Distanzzone, in der sie beide sich wohlfühlen.
  • Meistens ist ein Lächeln passend.
  • In unserem Kulturkreis ein Zeichen der Wertschätzung – schauen Sie Ihrem Gegenüber in die Augen.
  • Wir möchten uns sicher fühlen, deshalb verdecken Sie Ihr Gesicht und Ihre Hände nicht (Sonnenbrille, verschränkte Arme).
  • Begrüßen Sie Ihr Gegenüber mit einem ganz leichten, kurzen Heben der Augenbrauen – so zeigen Sie Interesse.
  • Achten Sie auf die Neigung Ihres Kopfes: mit geradem Kopf wirken Sie zielstrebig, kompetent, geradlinig, kraftvoll – jedoch weniger sympathisch;
    mit ganz leicht schräg geneigtem Kopf wirken Sie sympathisch, vertrauenerweckend, kompromissbereit, ungefährlich – jedoch weniger kompetent. Stellen Sie sich selbst die Frage: wann möchte ich wie wirken? Wann ist was nützlich?
  • Falls Sie sich die Hände geben: ein kurzes, mittelkräftiges Schütteln empfinden wir meist als angenehm.
  • Stellt sich die andere Person mit Namen vor, ernten Sie Sympathie-Punkte, wenn Sie den Namen bei Ihrer Begrüßung wiederholen.

    Wir wünschen Ihnen viele sympathische Begegnungen

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