Gesten: So einfach zu verstehen – oder doch nicht?

Ein herzliches Hallo,

viele von uns planen schon ihren Urlaub und freuen sich auf erholsame Tage. Vielleicht fahren Sie sogar ins Ausland. Interessant sind oftmals das andere Klima, das Essen, das Lebensgefühl und auch die fremde Sprache.

Man kann nicht nicht kommunizieren, sagte schon der Philosoph Paul Watzlawick. Selbst wenn wir nichts sagen, spricht unser Körper. Unsere Körpersprache ist allerdings keine globale Universalsprache. Was viele nicht bedenken ist, dass auch die Körpersprache mit ihren Gesten oft eine Fremdsprache sein kann.

 

„Gesten sind sichtbar gewordenen Gedanken.“
(Marcel Marceau – Pantomime)

Das Kopfschütteln und seine mögliche Bedeutung
Margret Dünser („VIP-Schaukel“) erzählte von einem Aufenthalt mit ihrem Fernsehteam in Nepal: „In der Hotelbar unterbreiteten der Regisseur und ich unserem königlichen Aufpasser die Drehwünsche. Freundlich lächelnd hört er zu und wackelt unentwegt ein ‚Nein‘ mit dem Kopf. Das kann ja heiter werden! Möchte er was trinken? – Er schüttelt sein Haupt. Aber doch vielleicht einen Kaffee? Oder lieber Bier? Whisky? – Das Wackeln nimmt kein Ende. Also wirklich nichts? – ‚Yeees!‘ Wie bitte? – ‚Whisky!‘ brüllt er. Des Rätsels Lösung: Verneinendes Kopfschütteln drückt in Nepal höchstes Wohlwollen und volle Zustimmung aus!
(unbekannt)

Gestenreiche Missverständnisse

Einige Gesten können je nach Land und Kulturkreis völlig unterschiedliche Bedeutungen haben.

Daumen hoch: In Österreich bedeutet diese Geste „Alles okay“. Im Sommer sehen wir oft Menschen am Straßenrand, die damit signalisieren: „Ich möchte mitfahren“. In manchen Ländern jedoch stellt diese Geste eine Beleidigung dar: z.B. in Australien, im Iran, in Afghanistan und in Nigeria. In weiteren Ländern wie Griechenland, Syrien, Türkei, Libanon und Saudi-Arabien ist dieses Zeichen ausgesprochen anzüglich. In China bedeutet es, trotz des einen Daumens, einfach nur die Zahl „Fünf“. Wenn Sie im Urlaub tauchen gehen, dann signalisieren Sie damit „Ich will auftauchen.“

Okay-Zeichen: Der zu einem Ring geformte Daumen und Zeigefinger bedeutet unter Tauchern:  „Alles in Ordnung, mir geht es gut“. Gleiches gilt an Land in Nordeuropa, hier steht die Geste ebenfalls für „Okay, gut“. In vielen anderen Ländern aber sollten Sie vorsichtig damit sein. Häufig stellt der Daumen-Finger-Ring eine obszöne Beleidigung dar: in Griechenland, in Malta, in Tunesien, in der Türkei, auf Sardinien, in Teilen Südamerikas oder im Nahen Osten. In Belgien und Tunesien dagegen bedeutet sie „Null“, in Japan steht sie für „Geld“, in Südamerika für „Perfektion“, in Frankreich mit einem Kuss verbunden für „superb, lecker“, in Italien für „Wovon sprichst Du?“.

Die Zahl Drei zeigen: In Quentin Tarantinos Film „Inglourious Basterds“ enttarnt sich ein englischer Spion nur durch das falsche Handzeichen: Er bestellt drei Whisky, indem er dem Wirt drei Finger zeigt – Ring-, Mittel- und Zeigefinger. Fatal! So bestellen Engländer, wir in Österreich nutzen dazu traditionell Daumen, Zeige- und Mittelfinger.

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