Mythen der Körpersprache – Kann ich Lügen erkennen?

Ein herzliches Hallo,

jeder von uns spricht mit dem Körper und sieht die Körpersprache anderer – schon von Kindesbeinen an.
Wir glauben, dass wir Profis im Lesen von Körpersprache sind. Und doch gibt es einige Mythen über Körpersprache, die alle kennen und seit Jahren weitergegeben werden.
Heute schauen wir uns zwei Mythen rund ums „Lügen erkennen“ genauer an.

„Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.“
(Marc Twain)

Wie Federn im Wind

Ein Mann hatte über Nasrudin schlecht geredet. Nasrudin stellte ihn zur Rede und verlangt eine Wiedergutmachung.“
Nasrudin gab ihm einen großen Polster. „Trag diesen Polster bis zu dem Haus, das hundert Schritte von meinem entfernt steht“, sagte er. „Dann schneide ein Loch hinein und komme wieder zurück, während du immer eine Feder nach rechts und eine Feder nach links wirfst.“ Der Mann tat, wie ihm geheißen. Als er wieder vor Nasrudin stand und ihm die leere Polsterhülle überreichte, fragte er: „Und was soll ich jetzt tun?“

„Gehe jetzt den Weg zum Haus zurück und sammle alle Federn wieder ein.“

Der Mann wandte ein: “Ich kann doch unmöglich all die Federn wieder einsammeln! Ich habe sie wahllos verstreut. Inzwischen hat der Wind sie in alle Himmelsrichtungen getragen. Wie könnte ich sie jemals alle wieder einfangen“?

Nasrudin nickte ernst. „Das wollte ich hören! Genauso ist es mit der Nachrede und der Verleumdung. Einmal ausgestreut, fliegen sie durch alle Winde, wir wissen nicht, wohin. Und man kann sie nicht wieder zurückholen.“ (gekürzt und umgeschrieben)

Mythos: Wer nach rechts oben schaut, lügt:
Sie haben vielleicht auch schon mal gehört, dass ein Mensch, der beim Sprechen nach rechts oben schaut, Sie gerade anlügt. Dazu wurden einige wissenschaftliche Untersuchungen gemacht.

Diese Annahme konnte nicht nachgewiesen werden und bleibt somit ein echter Mythos.

Blick nach rechts oben

Mythos: Der Pinocchio-Effekt – wer sich an die Nase greift, flunkert:
Haben Sie als Kind auch die Geschichten von Pinocchio gelesen? Seine Nase wurde bei jeder Lüge ein kleines bisschen länger.

Wenn wir Stress haben und uns beruhigen wollen, greifen wir uns ins Gesicht. Schon ein Baby steckt den Finger in den Mund, um sich zu beruhigen, als Erwachsene können wir das nicht so einfach tun, deshalb greifen wir uns an die Nase, ans Kinn oder streichen über die Augen. Wenn wir lügen, kann es natürlich sein, dass wir gerade Stress empfinden und uns deshalb mit einer Berührung im Gesicht beruhigen wollen.

 

Griff an die Nase

Der wissenschaftliche Mythos beruht ausschließlich auf einem Video von Bill Clinton, in dem er zu seiner Affäre mit Monika Lewinsky befragt wurde. Er griff sich gezählte 14mal an die Nase. Danach wurde er der Lüge überführt und seitdem gibt es den Mythos: wer lügt, fasst sich an die Nase.

EIN einzelnes Signal kann niemals ein Indiz für etwas sein. Achten Sie auf Cluster, also auf mehrere Signale, die in dieselbe Richtung weisen. Dies ist wesentlich zuverlässiger. 

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